J. Nelson Kraybill, Präsident der Mennonitischen Weltkonferenz verfasste folgenden Gebetsaufruf:
Geliebte Schwestern und Brüder in der Ukraine:
Heute ist der Krieg in euer Heimatland gekommen.
Wir beklagen die Gefahr, den Tod und die Zerstörung, die diese Plage mit sich bringt.
Wir stehen in Solidarität mit euch als Menschen, die Glauben und Hoffnung teilen.
In unseren Gebeten erheben wir euch zum souveränen Gott, der sagt: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. Wenn du durchs Wasser gehst, werde ich bei dir sein… wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht verbrannt werden“ (Jesaja 43,1-2).
Schwestern und Brüder, ihr seid im Feuer, und unsere Herzen schmerzen.
Wir rufen die Mennoniten in aller Welt und alle, die Christus als Herrn bekennen, auf, gemeinsam für den Frieden in der Ukraine zu beten. Wir beklagen die Gewalt und lehnen die Versuche jeder Nation ab, eine andere zu beherrschen. Wir beten für die Regierenden in der Ukraine, in Russland und in den verbündeten Nationen, die auf die Krise reagieren oder sich an ihr beteiligen.
Um der Liebe Gottes und der Heiligkeit des Lebens willen bitten wir alle Beteiligten, das Blutvergießen zu beenden und das Wohl aller Menschen in der Ukraine, in Europa und in Russland zu suchen.
Wir stehen in Solidarität mit Ihnen, die Sie mit anderen Konfessionen und lokalen Behörden zusammenarbeiten, um den Bedürftigen Lebensmittel, Unterkünfte und Medikamente zur Verfügung zu stellen.
Bruder Roman Rakhuba, Leiter der Assoziierten Mennonitischen Brüdergemeinden in der Ukraine, wir hören Ihren Aufruf zu geistlicher und finanzieller Unterstützung. Wir bewundern die Weitsicht und den Mut von Gottes Volk in der Ukraine und werden nach Wegen suchen, wie wir Sie und Ihren Dienst unterstützen können.
Wie es in den Gemeinsamen Überzeugungen der MWK heißt, glauben wir, dass der „Geist Jesu uns befähigt, Gott in allen Lebensbereichen zu vertrauen, so dass wir zu Friedensstiftern werden, die der Gewalt abschwören, unsere Feinde lieben, nach Gerechtigkeit streben und unseren Besitz mit den Bedürftigen teilen.“
„Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn daher geht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt. 5 Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst“ (Jesaja 9,4-5)
Lebendiger Gott, dein Reich komme und dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel!
Amen.
J. Nelson Kraybill, Präsident der MWK